Ist KI eine Chance oder eine Gefahr für Beschäftigte?
Die Frage, ob KI eine Chance oder eine Gefahr für Beschäftigte sei, wurde von Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite aus der Industrie an Bord des Ausstellungsschiffes MS Wissenschaft diskutiert.
Die Podiumsteilnehmer betonten, dass KI zwar oft als Gefahr wahrgenommen werde, sich aber vielfach bereits als Chance auf positive Veränderung bewiesen hätte.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es in Bezug auf die potenziellen Ängste von Arbeitnehmern auf zwei essenzielle Faktoren ankomme.
Erstens müsse man Schulungen und Weiterbildungen im Umgang mit KI anbieten. Elisa Hertzler erklärte, wie sich ändernde Prozessschritte zu veränderten Jobrollen führen werden. Für die brauche es spezifisch zugeschnittene Weiterbildungsangebote. Zu diesem Zweck gründete sie die Peer Solutions GmbH, die wiederum KI einsetzt, um solch gezielte Weiterbildung zu ermöglichen.
Wichtig sei es hierbei, auch weniger kompetente Mitarbeiter für komplexe Aufgaben zu befähigen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Zweitens müsse man Mitarbeiter im Rahmen ausführlicher unternehmensinterner Kommunikation früh aufklären, mitnehmen und den Nutzen von KI aufzeigen. Das führe zu Identifikation und Begeisterung. So könne man sich nicht zuletzt als attraktiver Arbeitgeber im „War for Talents“ profilieren.
Des Weiteren müssten Betriebsrat und Geschäftsführung auf Augenhöhe kommunizieren. Hierbei sei es hilfreich, wenn KI-Experten und Informatik-Laien eine gemeinsame Sprache finden, um zusammen an Lösungen zu arbeiten.
Denn die Frage sei nicht, ob sich KI-Technologie etablieren wird, sondern vielmehr, wie damit umgegangen werden wird. Man dürfe sich nicht blind auf KI verlassen, sondern müsse die dahinterliegenden Prozesse verstehen, um keinen Biases zum Opfer zu fallen. Und nicht zuletzt gelte es, auch Fragen der Datenverwendung und Datenethik und der entsprechenden Weiterentwicklung des Rechtssystems zu diskutieren.
Quelle: Plattform Industrie 4.0